Brisbane

Eigentlich hat es ja seine Vorteile, mit dem Zug unterwegs zu sein. Nicht aber, wenn die Fahrt schon nach 1,5 Stunden, mit dem Wechsel in einen Bus endet. Dachte ich zumindest. Denn für die selbe Strecke benötigte der Brisbane Shuttle Service dann nur die Hälfte der Zeit, also weitere 1,5 Stunden.
Von einer anderen Backpackerin habe ich am Vorabend erfahren, das zur Zeit das Brisbane Festival, damit viele Events in und um Southbank stattfinden. Gut das mein Hostel (Summer House) nur 10 Minuten Fußweg davon entfernt lag. Da ich aber gar nicht mit einer früheren Ankunft gerechnet habe, hatte ich mich leider zu spät über Shows informiert. Weswegen ich dann das i-Tüpfelchen verpasste. Gerne hätte ich mir ¨Troppo¨ angesehen, eine Zirkus- und Akrobatik Show in einer Welt-Uraufführung. Damit schon mal vorweg genommen, ich mochte es wirklich sehr in Brisbane.

¨Brissie¨ liebevoll genannt von den Bewohnern oder auch ¨Brisneyland¨ von irgendwelchen Hipstern. Das finde ich ein bisschen übertrieben, doch immerhin ist Brisbane die Hauptstadt von Queensland. Früher, genauer gesagt 1824, als Sträflingskolonie gegründet, ist Brisbane heute eine aufstrebende Stadt. Nicht nur durch die angrenzenden Ferienparadies Sunshine- und Gold Coast mit Surfers Paradies, sondern auch durch die angesehen Universitäten von Queensland (3 an der Zahl), die hier angesiedelt sind.
  
Was ich jedem empfehlen kann, wenn er in eine größere Stadt kommt, egal wo sich diese auf der Welt befindet. Informiert euch über ¨Free Walking Touren¨. Sie werden von der Stadt in Verbindung mit dem Touristen Zentrum oder von einer Weltweit vorhandenen Organisation durchgeführt, von einem seit längerer Zeit ansässigem Studenten oder ¨Local¨. Gleich am Morgen startete eine dieser im Green Park, im Stadtzentrum von Brisbane. Erkennungsmerkmal ist fast immer ein blauer Regenschirm. Wenn man nicht erstmal Stunden damit verbringen will, sich über Geschichte, Sehenswürdigkeiten usw. zu informieren ist das ein ziemlich guter Start in eine neue Stadt.
Das Stadtzentrum von Brisbane liegt an einem Gebiet des Brisbane River. Es bedeckt eine Fläche von 2,2 km². Die Straßen dort sind nach Mitgliedern der königlichen Famile benannt. Straßen mit Frauennamen von Ost nach West und mit Männernamen von Nord nach Süd. Die Queen Street ist die historische Hauptstraße, mit der ¨Queen Street Mall¨ und geschäftigen Fußgängerzone. Mit einigen Verbindunsbrücken ist die Stadtmitte mit South Brisbane verbunden. Die bekanntesten darunter sind die ¨Victoria Brige¨ und die ¨Kurilpa Bridge¨.
Einmal quer durch die Stadt war der erste Stopp die ¨City Hall¨ am ¨King George Square¨, mit angrenzender ¨Albert Street Uniting Church¨. Vorbei an Street Art mit dem ersten Entdecker und Vermesser von Brisbane, James Charles Bernett. Zum ältesten Gebäude von Brisbane einer geschichtsträchtigen Windmühle. Die John´s Cathedral, dem letzten im neugotischen Stil gebauten Dom. Nach der Grundsteinlegung 1901, wurde von 1903 bis 2008 daran gebaut und am 29. Oktober 2009 eingeweiht. Auf dem Weg zum Eagle Street Pier Ferry Terminal von dem man einen sehr guten Blick auf die ¨Story Bridge¨ hat, erfährt man viel vom letzten Hochwasser 2011, das weite Teile der Innenstadt überschwemmten. Genauso wie den anliegenden ¨The Coffee Club¨ und ¨City Botanic Gardens¨, unser abschließender Stop.

Für mich ging es dann von vorhin genanntem Ferry Terminal per Free City Hopper zum ¨Kangaroo Point Cliffs Park, an dem man die dortigen Klippen hochklettern oder einfach einen schönen Blick über Brisbane genießen kann.


Apropo Free City Hopper, das ist ein am 1. Juli 2012 gestarteter Service von Brisbane. Schiffe die den ganzen Tag, im Abstand von 30 Minuten, kostenlos Terminals am Brisbane River rund um die Stadt ansteuern. Ziemlich perfekt um noch mehr von der Stadt zu erkunden. Ein Walk über die Story Bridge zum Fortitude Valley, dem anscheinend coolstem Stadtteil mit angrenzendem Chinatown. Um dann vom Sydney Street Ferry Terminal wieder Soutbank anzusteuern. Immerhin über 45 Minuten dauert die Fahrt vom ersten zum letzen Punkt.

Die South Bank Parklands wurden 1988 zur Weltausstellung neu angelegt und haben auch sonst noch einiges zu bieten. Über die Park Avenue zu spazieren, ein Bad in der dortigen Lagune oder das entdecken eines kleinen Regenwaldes mit ¨Napalese Peace Pagoda¨. Kann man am Abend auch in diversen Museen, Courier-Mail Piazza oder Musical-Theatern den Abend ausklingen lassen. Am romantischsten ist es natürlich im ¨Wheel of Brisbane¨ die Stadt nochmal von oben zu sehen. Irgendwie erinnert mich das auch etwas an London. Gut das ich zwischendrin ¨Jamie´s Italien¨ entdeckt habe. Das mein Abend mit einem guten Essen von Jamie Oliver beendet.
Fast sollte ich sagen ,denn auf dem Rückweg zum Hostel entdecke ich meine Zimmerkollegen in einer Bar ¨The Guily Rouge¨, bei der heute Karaoke stattfindet. Mit noch 1-2 Bier kann ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Vielleicht ist dann auch das einer der Gründe, wieso mir Brisbane so gut gefallen hat, denn nichts macht ein glücklicher als Live Musik und wenn die ganze Bar den Song mitsingt.