Palmerston North

Was war heute nur wieder für ein Tag. Zum ersten mal seitdem ich in Neuseeland bin, regnete es den ganzen Tag. Schon das Frühstück machen stellt sich als schwierig heraus, wenn man nur ein normales Auto hat wie ich und sämtliches Zeug im Kofferraum lagert. Eigentlich ist es ja auch egal, den heute werden wir den ganzen Tag im Auto unterwegs sein. Natalia wartet schon am I-Site auf mich und ist leicht genervt das ich zu spät bin. Na das kann ja was werden.

Wir fahren nochmal an der Küste entlang, bis es dann ins Landesinnere geht. Unser erster Stopp ist schon ein kleiner Umweg von fast 40 Minuten, wenn man verrückt genug ist, ist er es aber Wert. Eine gefühlte Ewigkeit fahren wir nur durch grüne Täler, unterwegs erwartet uns nichts außer mal ein Häuschen, das dann gleich den Namen eines ganzen Dorfes trägt. Bis nach Porangahau, an der Kreuzung mit den gelben Wegweisern wird unser Ziel endlich angekündigt - ¨Longest Place Name in the World¨. Noch 4,3 km und dann stehen wir plötzlich davor. Ein unscheinbarer Hügel im gefühlten Nirgendwo, aber der Ort mit längsten Namen der Welt, bietet sich für einen Fotostopp an: Taumatawhakatangihhangakoauauotamateaturipukakapikimaungahoronukupokaiwhenuakitanatahu - und das ist die Abkürzung für ¨Die Kuppe des Hügels, wo Tamatea, der Mann mit den großen Knien, der rutschte, kletterte, Berge verschluckte und deshalb der Landverspeiser genannt wird, seinem Bruder auf der Flöte vorspielte.¨ ALLES KLAR :-D
Immerhin hat es auch mal zwischendrin nicht geregnet, denn auf dem Rückweg wieder zum Highway sind die Straßen ganz schön schmal und kurvig, das wäre sonst noch rutschiger geworden.

Nach der Hälfte der Strecke erreichen wir Palmerston North, liebevoll auch ¨Palmy¨ genannt. Während Natalia sich in der Stadt die Füße vertritt, erfülle ich mir meinen Wunsch. Ich gehe ins New Zealand Rugby Museum, das sich im Gebäudekomplex des Te Manawa Kunst-Museums befindet.
Ein bisschen verrückt ist es schon, denn eigentlich ist es nur ein Raum voller Rugby-Reliquien der All Blacks. Hier in Palmy lebte der Erfinder und Gründer des Rugby, dazu wurden hier die ersten Spiele ausgetragen. Von dem Jahr 1905 bis heute, ist die ganze Geschichte, unterschiedliche Trikots, Erinnerungsstücke, eine Scrum Machine und die Trillerpfeife mit der jedes erste Spiel des Rugby World Cup angepfiffen wird, ausgestellt.
Gestern morgen hab ich mir sogar kurz ein Teil des Spiels Irland vs. Neuseeland angeschaut, das hier um 9:30 Uhr morgens im Fernsehen lief. Erfahre heute von dem Museumswärter, das Neuseeland sogar mal wieder verloren hat :-) Was nicht oft vorkommt.

Nochmal 2 Stunden Autofahrt und wir erreichen Wellington. Eigentlich sehe ich davon gar nichts, den es regnet, es ist grau und der Verkehr ist furchtbar. Ich setzte Natalia an ihrem Hostel ab und ärgere mich dann darüber, das Sie ohne sich an irgendwelchen Kosten zu beteiligen, einfach abhaut. Was bin ich doch für ein Idiot? Gut und was will ich auch schon hier? Noch habe ich andere Ziele die ich mir erfüllen will, bevor ich die Stadt erkunde. Also kehre ich Wellington erstmal wieder den Rücken.