Cape Farewell Spit

Ein bisschen das Pondon zum Cape Reinga auf der Nordinsel, ist Cape Farewell Spit. Man muss schon viel Zeit haben und ein bisschen verrückt sein um bis ans nordwestlichste Ende der Südinsel zu fahren. Alleine in den letzten 2 Tagen bin ich über 35 km nur auf Schotterstraße unterwegs gewesen, mal hab ich mir schon etwas Sorgen gemacht um Rocky, mal hat es aber auch ziemlich Spaß gemacht etwas um die Kurven zu driften. Doch letztenendes ist ein Ausflug nach Farewell Spit ein Muss!!!

Auszug aus dem Lonely Planet dazu: Das unwirtliche, den Elementen ausgesetzte, außergewöhnliche Farewell Spit ist ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung und ein bekanntes Vogelschutzgebiet. Im Sommer tummeln sich hier tausende Watvögel, Seeschwalben und Australische Tölpel. Den 35 km langen Strand säumen gigantische, halbmondförmige Dünen, von denen aus man einen weiten Blick über die Golden Bay und die gewaltige, bei Ebbe freiliegende Salzmarsch hat.

Nachdem ich die 6 km ¨Gravel Road¨ hinter mir habe, erreiche ich den Wharariki Beach Holiday Park. Tatsächlich, obwohl es sich eigentlich am Ende und mitten im Nichts befindet, gibt es hier einen. Dazu ist er voll mit Deutschen, eine geführte "G-Adventures" Reisegruppe ist auch da. Ein Reiseunternehmen, das ich nur empfehlen kann, denn damit habe ich meine 14-tägige Thailand, Kambodscha, Vietnam Rundreise im März unternommen. Das immer von einem ¨Local¨ geleitet wird. Auch nicht schlecht, ein paar Infos und Tipps hier von ihm zu bekommen. Natürlich kann ich es mir nicht nehmen lassen, noch vor dem Abendessen den Wharariki Beach zu besuchen.
Die Westküste präsentiert sich hier wild, mit mächtigen Dünen Formationen, hoch aufragenden Felsinseln vor der Küste. Wie beschrieben, pfeift einem hier wirklich der Wind und Sand um die Ohren. Gut das ich vorm Schlafen gehen noch Dusche, denn dann noch Barfuß durch den Sand und dieser steckt, spätestens 10 Minuten später in jeder Ritze. Dazu die Archway Island vor der Küste, wenn man hier nur Baden könnte, wäre das wohl einer der wundervollsten Strände dieser Welt. Da braucht es kein Photoshop um einmalige Bilder zu schießen. Alleine der Weg hier her ist ein Abenteuer für sich, vom Parkplatz aus überquert man grüne Weiden, auf denen man manchem Schaf oder Kuh begegnet. Einfach ist es auch nicht, allen Hinterlassenschaften dieser, auszuweichen.
Der Campingplatz, ist noch relativ neu, mit allen nötigen Einrichtungen ausgestattet, die in lauter hübschen Blockhäuschen untergebracht sind. Auf der anderen Seite des Zaunes weiden Pferde und auf dem ganzen Grundstück laufen Pfaue oder Wekas herum. Wobei Pfaue da echt die schöneren Tiere sind, Wekas sind nämlich nervige Tiere, die sobald man etwas zu Essen auspackt, sogar anfangen einen zu picken, bis man sie verscheucht oder ihnen was abgibt.

Die Nacht war sehr windig, doch am Morgen scheint die Sonne und der ganze Spaß scheint vorbei zu sein. Gut, ich sollte die ganze Strecke heute zurück fahren, aber es ist auch mal Zeit etwas länger liegen zu bleiben und den Tag zu genießen. Nach dem ausreichenden Frühstück mit Früchte-Müsli und Toast sowie Kaffee, starte ich dann zum Cape Farewell. Über privates Land, das man durchquert indem man mitten durch einen Bauernhof fährt und dabei zwei Tore passieren muss, kommt man zum Lookout. Von dem aus sich die ganze Pracht der einmaligen Küste präsentiert. Steinbögen, Höhlen, also hier hat Mutter Natur ganze Arbeit geleistet.
Ich blicke Richtung Tasmanische See und überlege mir, kommt am Horizont eigentlich irgendwann etwas von hier aus? 
Gut das Google Maps hilft, also am nächsten dran sind vielleicht die Salomon Inseln oder etwas weiter südlich die Ostküste von Australien. Wow, also erstmal kilometerweit nichts.

Dann doch lieber Richtung Nordinsel blicken, quasi nur einen Parkplatz weiter. Etwas steinig ist der Pillar Point Track hinauf zum ¨Lighthouse¨ angelegt, doch er ist allemal die Mühe Wert. Nicht wegen des Leuchtturms, der scheint irgendwie etwas, kaputt zu sein, sondern um den unglaublichen 360 Grad Blick auf die ganze Cape Farewell und Farewell Spit. Sanddünen soweit das Auge reicht, tolles Wetter, was jetzt noch fehlt ist ein Cappuccino.
Den gibt es hier, wie ein Wunder, auch. Am Ende der Schotterstraße, bevor es wieder zurück zur Golden Bay und dem Abel Tasman National Park geht, liegt der Puponga Farm Park. Kaum schöner könnt ein Café liegen, mit Terrasse und Ausblick zum Spit.
Sorry für die Wortwahl: ¨Aber leck mich am Arsch, ist das geil!¨ Dazu war der Cappuccino noch quasi umsonst, denn er war im Übernachtungspreis mit enthalten. Theoretisch hätte man hier auch noch 20 Minuten Richtung bzw. ins Vogelschutzgebiet hinein laufen können, doch so schnell bringt mich hier keiner mehr weg. Dazu bin ich heute einfach zu faul, muss auch mal sein. Besonders nach dem Programm.

Wiedermal ist es schwer sich zu trennen, doch es sollte ja auch weitergehen, die Westküste fängt ja gerade erst an. Dazu zählt Mama daheim schon die Tage, nur noch 31, bis ich wieder zurück in Deutschland bin. 30 nach meiner Rechnung, bis mein Flug geht und ich wieder über 1 Tag im Flieger sitze. Noch kann ich mir das gar nicht vorstellen.