Marlborough

Wie habe ich es schon fast vermisst, ¨on the Road¨ zu sein. Endlich darf Rocky mal wieder eine längere Strecke zurücklegen, auch wenn ich noch nicht sicher bin, wie weit die Straße reicht. Den besonders diese Gegend hat es schlimm erwischt, schließlich lag hier das zweite Epizentrum des Erdbebens.

Nachdem ich es auf der Nordinsel nicht geschafft habe, in der Weinregion Wairarapa bzw. Martinborough wirklich zu halten, ist es dieses mal auf der Südinsel natürlich Pflichtprogramm.
Marlborough ist Neuseelands Weinriese. Hier werden dreiviertel des Weines, des ganzen Landes angebaut. Sonnige Tage und kühle Nächte bilden die perfekten Bedingungen für die Trauben. Weltbekannter Sauvignon Blanc, erstklassiger Pinot Noir, angesehene Sorten Chardonnay, Riesling und mein Liebling Pinot Gris. Die meisten der 148 Weingüter liegen im Wairau Valley rund um Blenheim. Einmal 29 km hin und wieder zurück, denn die schon erwähnte schöne Küstenstraße nach Havelock, will ich natürlich nicht auslassen.
Blenheim hat genauso endlich wieder ein Pack´n´Save und Warehouse, in dem ich mich dann auch für die nächsten Tage, bei einem Großeinkauf eindecken kann. Es ist einfach am günstigsten dort, noch dazu bekommt man einen Rabatt Coupon fürs Tanken, von bis zu 10 Cent pro Liter. Allgemein ist die Innenstadt ziemlich nett anzusehen, mit ihren ganzen Restaurants, Cafés und einem kleinen Park.

Meine Wein Tour führt mich zu Saint Clair, denn dort gibt es nicht nur eine kostenlose Weinprobe, sondern auch ein dazugehöriges Restaurant oder Café. Der Sommelier präsentiert die heutigen offenen Weine, von denen man sich entweder 3 oder 6 ¨Proben¨ bestellen kann. Die Auswahl von Sauvignoc Blanc, Pinot Noir, Pioneer Black und Reserve ist umwerfend. Dazu kann man im Garten Platz nehmen oder währenddessen durch die Weinreben spazieren. Natürlich lasse ich es mir dann auch nicht entgehen, dort gleich Mittag Zu Essen, natürlich mit Wein (Pinot Gris). Ist auch besser so gewesen, denn ¨beschwipst¨ die ganzen Serpentinen zu fahren, wäre nicht so lustig gewesen.

Nach Havelock, will ich ein Stopp ganz bestimmt nicht versäumen, die Pelorus Bridge. Dieses schöne Schutzgebiet besteht aus dichten grünen Flussebenenwäldern. Rund um des Reservat, lässt sich bei einer kleinen Wanderung, entlang des Pelorus River, die historische Brücke und ein Wasserfall besichtigen.
Dieses mal bin ich dazu an einem Hobbit Drehort. Der reißende Fluß mit den ungewöhnlichen Steinformationen am Ufer, benutzte Peter Jackson für die Weinfassszene, in den Bilbo und die Zwerge entlang ¨ritten¨ sowie von Pfeilen der Orks beschossen wurden. Kurze Zeit später diese verlassen und auf Bart stoßen. Falls sich niemand daran erinnert, dann schaut doch mal einen dieser Filme. In fast jedem Campground hier in Neuseeland, die mit einem TV Zimmer oder ähnlichem ausgestattet sind, findet sich immer eine dieser bekannten Trilogien.

Die Nacht verbringe ich dann in Nelson. Eine der wenigen Städte in denen das City Management ¨Free Camping¨ auf fast allen öffentlichen Plätzen mit Toilette erlaubt. Was aber auch so ein bisschen ¨komisch¨wirkt, mitten auf einem Parkplatz in der Stadt zu stehen, auf einem Campingstuhl zu sitzen und sein Abendessen zu verdrücken. Es ist Freitag Abend, gleich in der Nähe dröhnt gute Musik von einer Bar, wäre doch mal wieder Zeit für eine Bier Tour. Früh schlafen gehen kann ich hier sowieso nicht. Der passende Begleiter lässt sich auch finden, nur leider hat von den ganzen ¨jungen¨ Mädels ringsherum keiner Lust dazu. Denn ein Haken hat die Sache, morgen um 9 Uhr muss spätestens der Platz ¨nüchtern¨, geräumt werden. Nachdem wir am Auto vorgeglüht haben, zieht es uns dann zu den Bars und Kneipen. In denen aber absolut nichts los ist. Wir erfahren das der Neuseeländer nur einmal feiern geht und das Samstag Abend. Also sind wir ein Tag zu früh, so ein Mist aber auch.
Immerhin fällt es dann nicht ganz so schwer morgens rauszukommen, auch wenn ich Dank des 2 für 1 Angebotes, doch leicht verkatert bin. Was bietet sich da besser an, als der Besuch des Marktes am Montgomery Square, um sich mit heißem Cappuccino, Gebäck oder Crêpe sowie frischen Früchten, fit für den Tag zu bekommen.
Die schön anzusehende ¨Christ Church Cathedral ist auch nicht weit, um eventuelle Sünden dort wieder loszuwerden :-D ¨
Meinen Schatz¨ finde ich dann beim Juwelier Jens Hansen. Dem auserkorenen ¨Herrn der Ringe¨, der für die Trilogie, die Filmringe angefertigt hat. Natürlich sind hier auch noch einige ¨Originale¨ zu bestaunen. WOW.

Bevor ich mich dann wieder ins Auto setze, werde ich noch sportlich aktiv. Vom ¨Botanical Reserve¨ gibt es eine kleine Wanderstrecke zum Summit des Hügels, von dem sich ein toller Blick auf Nelson und Tahuna Beach bietet.
 Das wichtigste aber ist, der Punkt hier, geographisch ausgewiesen als ¨Centre of New Zealand¨. 

Ich habe also jetzt erst, genau die Hälfte hinter mir und die andere Hälfte noch vor mir, oje dafür bleiben mir "nur" noch 35 Tage. Ob das reicht :-) Etwas zu viel Zeit verplempere ich dann auch noch im dortigen I-Site, weil ich mich mal wieder mit zuviel Broschüren für die nächsten Tage eindecke und noch eine Tour für den Abel Tasman Nationalpark brauche. Aber eigentlich ist das auch ganz normal, denn nur wer gut informiert ist, hat genug Optionen für alle Eventualitäten, Wetterumschwünge und falls man doch mal nicht so weit kommt wie man möchte.