Whangarei District

Nachdem Freitag Abend nicht mehr so viel Zeit blieb, hieß das einzige Ziel raus aus Auckland und irgendwo ein Campingplatz am Strand finden. Von den ¨MandA¨-Vlogs wusste ich Takapuna Beach war nicht weit und sollte ganz hübsch sein. Aucklands Antwort auf Bondi Beach in Sydney,
mit Blick auf Rangitoto Island.

Da es aber leider die letzten Tage zuviel geregnet hatte, waren nicht alle Parkplätze verfügbar.
Erstmal abgewiesen, nächster Stopp Orewa Beach, nach 40 Minuten weiterer fahrt. Wirklich trocken war auch was anderes. Aber das war auch kein Campingplatz sondern fast schon ein ganzes Stadtviertel, mit lauter kleinen bunten Häuschen an einer Klippe gelegen. Hier war endlich Zeit, mein Auto richtig einzuräumen, herzurichten, alles auszuprobieren, um dann für die 1. Nacht fertig zu sein - im Schlafsack, auf der Matratze, im Auto in den Schlaf zu fallen. Wie verrückt hört sich das eigentlich an? Für jemand mit Platzangst ist das bestimmt nichts :-)
Erstmal ist es auch ganz schön warm, irgendwann nachts wacht man dann aber doch auf und ist froh sich schön in den Schlafsack einzumummeln. Irgendwie schon gemütlich. Das wird nicht nur ein Abenteuer, sondern auch echt lustig hier.

Um es mit Brentons Worten auszudrücken, es ist halt einfach nur ein Bett, mehr will man nicht, viel Zeit verbringt man hier ja nicht. Doch bisschen Komfort und Erholung sollte es in der Nacht schon bieten. Danach ist alles andere auch wie in einem Hostel. Gemeinschaftsduschen, Küche, Aufenthaltsräume. Man kann sich auf den anderen ¨Camper¨ verlassen, Essen wird auch gerne mal geteilt oder bei Problemen zusammen gehalten und geholfen. So sind momentan meine ersten gemachten Erfahrungen.

Für meine erste Woche habe ich mir einfach vorgenommen Richtung Bay of Island & Northland zu fahren. Von Auckländern ausgedrückt, in den ¨hohen¨ Norden. Ausgerüstet mit Reiseführer einfach Tag für Tag zu planen und Abends dann rechtzeitig zu schauen wo ich unterkomme.

Erstes erreichbares Ziel war der Whangarei District, an der Ostküste. Unterwegs gab es aber noch eines zu entdecken. Mein erster Cliff Walk in Mangawhai Heads. Dieser Wanderweg startet nach 30 min. über den Strand, an einer steilen Treppe hoch zu den Klippen. über einen angelegten Weg, verzaubert die Wanderung mit schönen Ausblicken auf Meer und Land. Gute 2-3 Stunden kann man in einem Rundweg, wenn man bei Ebbe, den Rückweg über den Strand benutzen kann, hier verbringen. Schon beim Abstieg an den Strand kamen mir aber jede Menge Leute entgegen, die mir gleich sagten die ¨Tide¨ sei zu hoch und daher war nur Zeit für eine Runde entspannen angesagt, um dann den selben Weg wieder zurück zu laufen.

Einfach der Straße folgend, entlang der Küste, war Waipu nächster Stopp. Hier landeten 1853 die ersten schottischen Siedler. Heute leben dort zwar nur noch 10% Schotten, trotzdem werden jedes Jahr am 1. Januar hier die Highland Games ausgerichtet. In der gleichen Ecke kann man aber genauso gut wandern, über den Waipu Coastal Trail, entlang Felder und Wiesen sowie ein Naturschutzgebiet, bis hin zu einer großen Höhle mit Glühwürmchen und Tropfsteinen. Nochmal erwähnenden, hatte es in den Tagen zuvor geregnet, das man nur mit Ausrüstung und Kleidung die schmutzig werden kann, tief in die Höhle vordringen kann. Schon der Weg dahin, lässt einen Knöcheltief in Matsch stehen, das ich in der Höhle angekommen, nach paar Metern abbreche. Das wird sicher nicht die letzte Glühwürmchen Höhle hier sein. Am ersten Tag muss ich ja nicht gleich jedes Risiko eingehen.

Angekommen in Whangarei entscheide ich mich für den Holiday Park an den Whangarei Falls. Der Herr an der Rezeption, hat mir so viele Prospekte und Empfehlungen gegeben das es echt schwer war, ihn zu überreden, nicht nur eine Nacht hier zu bleiben. Nachdem mein Auto geparkt war, habe ich mir gleich noch die Wasserfälle und den nahe liegenden Ah Reed Memorial Kauri Park angeschaut. Ein Hain aus riesigen 500 Jahre alten Kauri Bäumen, wurde in diesem grünen Landstück vor der Abholzung bewahrt. Das war schon mal ganz schön viel Abenteuer für einen Tag.

Sonntag Morgen komme ich dann auch fast gar nicht aus dem Bett und in Schwung. Erstmal auf in die Stadt, dem Town Basin, einer hübschen Marina am Fluss, um sich mit einem Café zu stärken. Hier gibt es auch noch ein Uhrenmuseum und Geschäfte sowie ein Infocenter. Die ausgeschilderten Spaziergänge ab hier laden zu einem Art Walk ein, der einmal Rund um den See führt.

Daher heute das Wetter etwas schöner ist, entscheide ich mich, 6km östlich der Stadt für die Abby Caves. Ein unerschlossenen Netzwerk aus drei Höhlen voller Glühwürmchen und Kalkstein Formationen. Glühwürmchen hab ich hier leider keine gesehen, zu klitschig tiefer in die Höhlen hineinzugehen. Der umliegende Naturpark ist ein Wald aus seltsamen Felsformationen. Irgendwie unheimlich, aber auch einfach unglaublich schön und faszinierend, was Neuseeland so zu bieten hat.