Coromandel & Bay of Plenty

Es tut einfach gut wieder auf der Straße zu sein und ein neues Ziel zu haben. Coromandel Peninsula ist auf der gegenüberliegenden Seite des Hauraki Gulfs, 55 Kilometer östlich von Auckland. Das Gebiet war früher für seine Minen und die holzverarbeitende Industrie (Kauri-Baum) bekannt, lebt aber mittlerweile hauptsächlich vom Tourismus. An der Küste befinden sich schöne Strände und beeindruckende Aussichtspunkte. Nachdem 1930 der letzte Kauri-Baum gefällt wurde und auch Gold, das zum ersten mal 1852 dort gefunden wurde, nicht lange anhielt, blieb den Haurakiwis auch nicht viel übrig. Außer noch Te Puke, die Hauptstadt der Kiwifrüchte. Die liegt aber schon eher an der Bay of Plenty. Hier gibt es auch ganz viel Geschichte über den ersten Handel mit den Europäern, die Kämpfe um Land unter den Maori und dem König. Daher ich davon aber auch nur gelesen sowie nichts davon erfahren habe, erspare ich Euch das.

Eigentlich wollte ich erst nach Thames oder Coromandel City, Städte mit alten Holzgebäuden aus der Zeit des Goldrausches, die am Firth of Thames liegen, doch das Wetter machte mir ein Strich durch die Rechnung und ließ die erste Stadt nur grau erscheinen. Dazu war der ¨Campingplatz¨ eine Enttäuschung. Also ging es etwas spät, dann doch gleich auf die andere Seite. Richtung, nein an die Ostküste :-) Was bei Regen gar nicht so einfach ist, denn die Straßen, die einmal quer durchs Land führen, sind sehr kurvig und bei Regen ganz schön seifig. Hier an den Stränden der Pazifikküste erwartet mich dafür Sonne pur, zumindest was am ersten Abend davon noch übrig ist. Hier fahren auch die Neuseeländer hin um Urlaub zu machen. Ziemlich spät erreichte ich Tairua, nur für eine Nacht, um von dort aus meine Ziele für den nächsten Tag in Coromandel anzufahren. Auch nicht so schlecht, denn dann musste ich wenigstens am nächsten morgen nicht so früh los.

Denn mein erster Stopp ist die schöne Cathedral Cove, nahe Hahei, mit ihrem gigantischen Steinbogen und dem aufragenden Felsen dahinter. Nicht zu vergessen der natürlichen Wasserfall Dusche.  

Auch berühmt der Sphinx Rock
dazu noch weißer Sandstrand und schönes Wetter, da können nur gute Bilder bei rausspringen. Darum muss man nämlich schon etwas kämpfen und deswegen früh morgens oder abends dort hin gehen um die Touristenmassen zu umgehen. Die hier auch mit vielen Bustouren angekarrt werden. Die Aussicht vom Carpark über Hahei Beach und die Bucht ist genauso malerisch.

Keine 10 Minuten Richtung Süden die Küste entlang erwartet mich das nächste Highlight. Der Hot Water Beach, schon mal ein Vorgeschmack auf die Geothermischen Aktivitäten in Rotorua. Je zwei Stunden vor und nach der Ebbe hat man Zugang zu einem Strand Abschnitt, vor einem Felsvorsprung in der Mitte des Strandes, wo heißes Wasser aus der sandigen Oberfläche heraussprudelt. Einfach eine Schaufel nehmen, ein Loch graben und schon hat man seine eigene kleine Thermal Badewanne. Klar das man hier nicht der einzige ist und so gibt es bald kaum noch ein durchkommen, sowie eine Stelle die nicht ein groß ausgegrabenen Pool ergibt. Was für ein total verrückter Ort und ich kann Euch sagen, man muss auch sehr vorsichtig sein, sich nicht zu verbrennen. Gut das das Meer nur 2-3 Schritte entfernt ist.

So lässt es sich doch in den Tag starten und um alles was Coromandel zu bieten hat auszuschöpfen, sind für den Mittag sowie Nachmittag, Minen Besichtigungen Rund um Waihi & Umgebung geplant. Seit 1878 wurden aus Waihis Martha Mine, Neuseeland reichster Mine, Gold und Silber herausgeholt. Zwischen 1952 und 1988 war Sie geschlossen und dort findet auch heute noch Tagebau statt. Gegenüber dem Visitor Centre steht das Wahrzeichen der Stadt, die Ruine eines zerfallenen Cornish Pumphouse. Von hier bieten sich, auf dem 4 km langen Pit Rim Walkway, faszinierende Blicke in die 250 m tiefe Martha Mine und einige alter Gebäuden.

Danach führt die Straße von Waihi nach Paeroa, zwischen den bewaldeten und steilen Hängen der Karangahake Gorge, entlang des Flusses, hindurch. Laut Lonely Planet eine der schönsten Kurzstrecken des Landes. Wander- und Radwege wurden auf den alten Pfaden der Maori angelegt. Der Weg führt vorbei an Überresten alter Minen und Bahngleise. In der Maori-Legende heißt es das diese Gegend unter dem Schutz eines übernatürlichen Wesens steht. Vom Parkplatz, 20 Minuten von Waihi entfernt, starten mehrere Wander Strecken, rund um das Gebiet.

Der Weg folgt der stillgelegten Bahnlinie, überquert mit Hängebrücken den Ohinemuri River und endet entlang der Gleise in einer schier endlosen alten Tagebaumine. Die immer wieder ¨Fenster¨ für Aussichten über das Tal und den Fluß hat. Hier ist auch wichtig eine Taschenlampe dabei zu haben um sich nicht hilflos zu verlaufen, gut das Smartphone tut es auch.

Einige Ruinen und ein alter Wagon dazu, erinnern hier an das Geschäftige treiben von damals. Also das war mal wirklich ein Abenteuer ganz nach meinem Geschmack.

Am Abend musste ich dann 5 Campinggrounds oder Holiday Parks abklappern um Schlussendlich in Papamoa Beach zu landen. Ganz schön teuer ist die Region dazu auch noch, hier bezahlt man den doppelten wenn nicht sogar 3-fachen Preis für eine Übernachtung als sonst irgendwo. Besonders wenn man so spät dran ist wie ich. Also auch ab und zu ganz schön harte Arbeit so ein Camper Leben. Aber ausgezahlt hat es sich dann mit einem einmaligen Blick auf Meer und Strand, direkt vom Campingplatz.

Eigentlich ist hier ja Urlaubsgebiet und so fühlt es sich auch an. Morgens ein kleiner Spaziergang durch Taurangas City und seinen Sehenswürdigkeiten, sowie seiner bekannten Wharf Street mit unterschiedlichen Bars.

Ein Blick über den großen Containerhafen mit Ölraffinerien, verbringe ich den restlichen Tag dann am Strand. Beim Vespern am Mittag ist auch mal wieder Zeit bei meinem Blogs aufzuholen. Die Nacht verbringe ich in einem Holiday Park zwischen dem Strand und am Fuße des Mt. Maunganui. Ein 232 m hoher Hügel der als Mauao, was so viel heißt wie ¨in Tageslicht getaucht¨, bezeichnet wird.

Um den Sand abzuspülen und den Tag perfekt ausklingen zu lassen, genieße ich ein Bad in den schönen Heißwasserbecken der Mount Hot Pools. Wie das gut tut.

Damit es nicht zu entspannend wird, besteige ich natürlich am nächsten Tag bzw. Morgen den Mauao. Den man vom Strand aus in verschiedenen Routen und Kehren bis zum Gipfel erklimmen kann. Für ganz faule gibt es auch eine Quad- oder 4WD-Strecke, die aber zum Glück heute gesperrt ist. Dafür kommen mir viele Gipfelläufer entgegen. Respekt dafür, den bis 40 Minuten geht es ringsherum, nur Bergauf und viele Treppen sind auch dabei. Der Ausblick und Gipfelcampingplatz entschädigen dann aber für alles. Klar paar ¨Leichen¨ liegen hier auch erstmal auf den Wiesen.

Für den restlichen Tag ist dann aber wieder Strand angesagt, leider etwas zu windig um länger ins Wasser zu gehen. Braun werden kann ich hier in Neuseeland doch wohl auch. Bevor es wieder Zeit wird sich ins Auto zu setzen klettere ich noch etwas auf den Felsen von Moturiki Island herum, eine kleine Halbinsel, die mit dem Strand verbunden ist und auch eine Möwenkolonie beheimatet. Zum ersten mal mit Flip Flops. Also ganz ehrlich weiß ich nicht wie Leute den ganzen Tag damit rumlaufen können und meist sogar noch irgendwelche Wanderungen oder sogar Bergtouren damit machen. Gut meine haben auch nur 2 NZD im "The Warehouse" gekostet, aber über meine Schuh Wahl bin ich doch ganz froh.

Noch einmal tief Luftholen und Meeresluft einatmen, vorbei mit "Urlaub", es geht nach Rotorua.