Hamilton

Dieser Blog ist kein Bericht über ein großes Erlebnis, Abenteuer usw. Ob ich ihn überhaupt schreiben soll, war genauso die Frage. Aber am Ende gehört alles dazu. Die Erinnerung bleibt und dann möchte ich Sie auch teilen. Es soll sich nämlich keiner Sorgen machen. Bisher lief doch alles perfekt.

Auf dem Weg nach Hamilton, einer Stadt die nur als ¨Kaffee¨ Stopp galt, fingen für den Tag die schlechten Nachrichten an. Gerade war ich doch noch so geflasht von der Hobbiton Tour. Die Party zu der ich eingeladen war am Abend wurde abgesagt, die Veranstalterin hatte sich den Fuß gebrochen. Ein Tag später wollte ich ja eigentlich ins Stadtion, zum All Blacks Spiel, keine Karten mehr bekommen, selbst nicht über die Auktionsbörse Trade Me. Nichtmal gesehen habe ich es, weil ich am Ende in Raglan gelandet bin, einer Surfer Küstenstadt die total verschlafen war und noch sehr teuer dazu. Zu guter letzt, hat sich dann auch noch meine Reisepartnerin entschieden, doch die Reise nicht mehr mit mir zu machen. Ich Sie also nicht in Auckland abholen sollte. Also gab es auch keinen Grund dort hin zu fahren. Super, da stand ich also erstmal in Hamilton am Waikato River und hatte meine erste Krise.
Nochmal 2 Monate und allein unterwegs, klar trifft man unterwegs immer wieder Leute, muss sich aber auch schnell wieder davon verabschieden. Das nagt auch etwas an einem. Schließlich ist gerade so um die Halbzeit meiner Reise. Da musste es ja mal dazu kommen.
Doch hab ich bisher alles alleine geschafft und mich an viele Eurer Worte erinnert. Meiner Mum: Genieße es! Von Gerald: Du kannst nicht alles schaffen, mach dir darüber keine Vorwürfe! Was ich bisher alles erlebt hab war einmalig und das lass ich mir doch nicht nehmen. Zum ersten mal vermisse ich etwas Zuhause und Euch. Schon in irgendwelchen Cafés oder Bars in denen ich gefeiert, gegessen oder nur was getrunken habe, hatte ich immer wieder Sehnsucht danach selbst zu arbeiten und Spaß mit den Leuten zu haben. Nein Mama, ich rufe jetzt auch ganz bestimmt nicht daheim an und frag nach Rat :-) Bin ja selber groß und pass schon auf mich auf.

Ganz dem Motto wenn eine Tür zugeht, geht auch eine andere wieder auf. Heißt es halt mehr Kontakte und jemand neues suchen. Hamilton hatte dazu kleine Reize für einen Spaziergang. Entlang der Victoria Street steht die lebensgroße Statue Riff Raff. Des Autoren der Rocky Horror Picture Show, Richard O´Brien alias Riff Raff, der Zeitreisende vom Planeten Transsexual. Ursprünglich stand hier mal das Embassy Theatre in dem O´Brien als Friseur arbeitete.
Um wieder zu Laune zu kommen, tanzt man hier einfach den Time Warp :-D 

Rund um die Hood St gibt es anscheinend pulsierende Bars und ausgezeichnete Restaurants. Gut nicht am Nachmittag, da hab ich einfach dann doch mein Käffchen getrunken und bin wieder aufgebrochen. Ein kleinen Geheimtipp gibt es noch von mir. Die Casabella Lane in Hamilton, ist eine europäisch angehauchte Straße. Spanische Boutiquen, Shops und Cafés, alles in weiß sehr schön dekoriert. Da fühlt man sich doch gleich heimelig.

Auf geht es zu neuen Zielen. Es ist Ende Oktober die Great Walks Saison beginnt. Also sollte ich mich schon mal etwas ¨aufwärmen¨, besser gesagt vorbereiten. Noch wartet aber ein Untergrund Abenteuer auf mich...