Bay of Island

In der Bay of Island genauer gesagt in Paihia soll meiner erster großer Stopp für mehrere Tage sein. Früh morgens gestartet in Whangarei nehme ich die Straße in nordöstlicher Richtung zur Küste von Tutukaka. Hier komme ich an einem netten Dörfchen Ngunguru vorbei um 1 km später dann in Tutukaka zu landen. Hier kann man Ausflüge machen zu den Marine Schätzen der Poor Knights Islands, leider aber erst im Sommer, also ab Dezember. Kein Problem, hier bietet sich auch ein kleiner Ausflug zu einem Leuchturm an der Spitze der Küste an. Nächste Enttäuschung des Tages. Denn auf halbem Wege angekommen, führt ein Teil der Route über den Strand. Mindestens Hüfthoch steht das Wasser an einer Überquerung, daher ich keine Badehose dabei habe, heißt es Ende des Weges und ohne Leuchtturm zurück. Wenigstens gab es noch einen schönen Ausblick und die Erkenntnis, Badesachen gehören in Zukunft in den Daypack.

Von Tutukaka führt die Straße ein Stück weit ins Landesinnere und kommt nach 10 km am Strand von Matapouri wieder zum Vorschein. Ein schöner 20 Minütiger Spaziergang führt zur Whale Bay, die von riesigen Pohutukawa Bäumen gesäumt wird. Doch noch ein abgeschlossenes Abenteuer für den Tag.

Nun heißt es durchhalten bis Kawakawa. Ein ganz normaler Kiwi Ort an der SH1. Die öffentlichen Toiletten sind jedoch alles andere als normal. Sie wurden vom in Österreich geborenen Künstler und Öko Architekten Friedensreich Hundertwasser entworfen. Der hier in der nähe von Kawakawa von 1973 bis zu seinem Tod im Jahr 2000, in einem abgeschiedenen Haus ohne Stromanschluß lebte. Die meist fotografierten Toiletten Neuseelands sind typisch Hundertwasser - biodynamische, geschwungene Linien verziert mit Keramik Mosaiken und bunten Flaschen. Auf dem Dach wachsen Gras und andere Pflanzen. Gut sicher wird es paar geben die mich jetzt Fragen, was bitte mach ich hier, Toiletten ansehen, aber sorry Mama, gerade Sie weiß wie wichtig und toll öffentliche Toiletten sein können :-)

Angekommen in Paihia, regnet es wieder einmal. So hatte ich mir das hier nicht vorgestellt. Trotzdem entscheide ich mich 2 Tage zu bleiben. Auch wenn es nicht immer einfach ist, bei so einem Wetter zu campen bzw. sich erstmal für einen trockenen Stellplatz zu entscheiden. Toiletten, Duschen und eventuell eine Küche sind das entscheidende. Dieses mal gibt es sogar noch Freies WIFI.

Am nächsten Tag mache ich dann meine erste gebuchte Tour in Neuseeland. Die "Hole in the Rock and Dolphin Tour", mit Insel Aufenthalt. Es gibt sogar ein kostenlosen Shuttle zum Hafen. Mit einem Schiff der "Fullers Great Sights" geht es vorbei am Tepake Point, entlang der verschiedenen Inseln Moturoa, Urupukapuku Island, um mal 2 davon zu nennen, zum Ende der Halbinsel, Cape Brett. Hier steht ein schöner und alter Leuchtturm, der die einfahrenden Schiffe zur Bay of Island lenkt.

Gleich dahinter erreichen wir dann die Hauptattraktion Piercy Island, Hole in the Rock. Die Insel hat mehrere Höhlen und den eindrucksvollen Felsenbogen. Der Kapitän weiß sein Schiff sehr genau zu steuern, daher können wir etwas in die Höhlen fahren und zum Abschluss durch den Hole in the Rock. Fast hätte ich vor lauter Inseln vergessen, unterwegs die Massen an Delphine zu erwähnen. Ich kann mich nicht erinnern ob ich schon jemals Delphine so nah in freier Natur gesehen habe, so klein sind die ja gar nicht. Jeder Sprung und jedes kleine Kunststück wird natürlich vom ganzen Schiff gefeiert und wird irgendwie versucht per Foto festzuhalten.

Auf dem Rückweg zeigt sich dann leider wieder das schlechte Wetter, was mich aber nicht davon abhält ein Stopp in Russell einzulegen. Früher als Höllenschlund des Pazifiks bekannt, war die Stadt ein Sammelbecken für entflohene Sträflinge, Walfänger,  Seeleute und andere Gesellen. Heute 170 Jahre später findet man nur noch ein historisches Örtchen mit Souvenirläden, Restaurants und B&Bs vor. Darunter auch dem ältesten Hotel Neuseelands "Duke of Marlborough".

Zurück in Paihia ist noch etwas Zeit den Opua Forest und ein kleinen Lookout zu besuchen. Leider werden die Postkartenbilder aber nicht von hier oben, sondern vom Helikopter geschossen.

Am nächsten Tag starte ich mal nicht alleine. Eine Bekanntschaft von der Tour hat die gleichen Ziele wie ich und deswegen machen wir uns abschließend auf zu den Waitangi Treaty Grounds.
Eine Landzunge mit Büschen und jeder Menge Rasenfläche ist Neuseelands bedeutsamste historische Stätte. Hier unterzeichneten am 6. Februar 1840 die wichtigsten 43 Maori-Häuptlinge nach langwieriger Diskussion den Treaty of Waitangi mit der Britischen Krone. Heute ist es eine Gedenkstätte mit Museum, in dem unter anderem eine Kopie des Vertrages zu sehen ist.
Ebenfalls steht hier das reich verzierte Versammlungshaus, mit aufwendigen Schnitzereien. Es wurde zur Hundertjahrfeier fertig gestellt. Darin erlebe ich die erste Kulturelle Performance von Maori, mit traditionellen Gesängen, Tanz und dem Haka.
Einer meiner Höhepunkte, jetzt schon in Neuseeland.
Man spürt die Kraft, den Glauben und die Spiritualität in jedem Ausdruck.



Trotz dem Ernst und der Wichtigkeit ist am Ende Zeit für ein tolles Erinnerungsfoto:

Paihia und Bay of Island war trotz "nur" 2 Tagen doch ein großer und wichtiger Aufenthalt.