Christchurch - 2. Teil

Seit dem 1. Dezember 2016 gelten in Christchurch neue Campingregeln. Die irgendwie nicht so einfach sind auszumachen, wo wirklich übernachtet werden darf, ohne Strafe zu zahlen. Die Nacht, nach der Party, verbringen wir deshalb 30 Minuten außerhalb der Stadt, am "Coes Ford" Campground. Ja, ich hatte so wenig Alkohol, das ich noch fahren durfte, falls ihr Euch das jetzt fragt :-P 

Der Übernachtungs-Ort ist, aber wie immer, auch nicht willkürliche gewählt. Denn Neuseelands bekanntester Süßspeisehersteller ¨Cookie Time¨, hat ganz in der Nähe einen Fabrikverkauf. Den wir am nächsten Morgen, dann natürlich gleich Besuchen können. Jeder verlässt hier mit vollen Cookie Tüten den Shop, also muss man auch kein schlechtes Gewissen haben. Schließlich brauche ich für Zuhause noch Mitbringsel. Weihnachten ist auch, ¨Kekse¨ gehen also immer. Mist, ich versuche mich ja doch raus zureden :-D

Zurück über die Hauptstraße in Richtung Stadt, stoppen wir in Riccarton. Es ist Sonntag, irgendwo in der Stadt oder drumherum ist immer Markt. Doch einen wie diesen, haben wir beide noch nie erlebt. Schon beim Parkplatz suchen und den Hunderten von Autos, fragen wir uns: "Was ist hier nur los und wie groß ist dieser Markt?" Kurz beantwortet: "Riesig!"
Der ausgezeichnete Bauernmarkt findet auf dem hübschen Gelände des Riccarton House statt. Er ist der größte Markt seiner Art in Neuseeland und ein großartiger Ort zum Einkaufen. Über 300 Anbieter bieten eine Auswahl an Waren von frischem Obst, Gemüse, Second Hand Möbel, Kleidung, Kunst und Pflanzen, nicht zu vergessen das leckere Essen aus allen Herrenländer sowie die Getränke. Ich glaube der Markt hat einfach alles, was das Herz begehrt. Hier ist ein Treffpunkt zum Frühstücken bzw. Mittagessen mit Freunden oder der Familie. Auf dem angelegten Außenbereich lässt sich dazu auf einer Wiese Platz nehmen, um dabei einem lokalen Künstler zu zuhören. Drumherum gibt es Attraktionen für Kinder, eine große Hüpfburg, Kinder-Bungy und Ballon-Verkauf.
Wenn die Stände von A-G angelegt sind und erst mal einem gar nicht klar ist, wie bestenfalls schafft man alles dabei anzusehen, dann beschreibt es vielleicht die Größe noch besser. Ich gönne mir beim stöbern einen leckeren Cappuccino und endlich finde ich auch paar Erinnerungsstücke. Eine Koru-Kette und einen Hut, den mir meine Mutter seit meiner Marokko Reise versucht aufzusetzen. Anscheinend hat Alina einen guten Stil Einfluss auf mich.
Die Identifikation mit dem Koru-Symbol, bedeutet dabei gleichzeitig die Identifikation mit Neuseeland. Es ist das Zeichen für ein Leben in Harmonie, das eigene Dasein zu verstehen und Veränderungen deuten zu können. Es symbolisiert aber genauso Ruhe, Frieden und Spiritualität im Zusammenhang mit einer neu beginnenden Lebensphase.
Während wir uns zu Mittag Okonomiyaki (Japanische Eierkuchen) teilen, schauen wir nebenbei eine Cultural Performance inklusive Haka von Maori an. Der Bauchtanz-Auftritt danach passt jedoch irgendwie nicht in die ganze Szenerie. Das Ende läuten dann Schottische Dudelsack Spieler ein und schmackhafte Mini-Donuts mit Dip für den Nachtisch, gibt es auf dem Rückweg zum Auto. Also schöner hätte man sich den Start in den Tag kaum vorstellen können.

Weiter geht es zur Christchurch Gondola. Die 945 m lange Seilbahn führt auf den Gipfel des Mt. Cavendish (500 m). Von oben bietet sich ein wunderbarer Blick über die Stadt, Lyttelton, die Banks Peninsula und die Canterbury Plains. Es gibt dazu ein Café, Souvenir Shop und als weiteres Unterhaltungs-Programm eine ¨Time Tunnel Fahrt¨ mit nachgestellten historischen Szenen über die Entdeckung sowie Entstehung der Stadt Christchurch. Die einzige Verbindung zwischen dem Hafen und der Stadt führte damals über den Hügel. Heute geht die Reise dank des 2 km langen Straßentunnels erheblich schneller. Wir wandern von der Gondola-Plattform den historischen ¨Bridle Path¨ entlang, um vom Mount Pleasant Summit einen noch großartigeren Ausblick zu erhalten. Bisschen beeilen müssen wir uns danach, um die letzte Abfahrt nicht zu verpassen.

Damit wir für die nächsten 2 Tage ein ¨Zuhause¨ haben um mit Ruhe die Stadt zu erkunden, Alina sich auf die Weiterreise und ich mich auf den Heimweg vorbereiten kann, buchen wir uns in der Nähe der Stadt bei Avon City Backpackers ein. Eigentlich ist es ein ganz normales Haus mit Garten, dass etwas umgebaut mit Gästezimmern und getrennten Badezimmern ausgestattet ist. Ungewöhnlich sind eher die Leute die dort rumhängen, aber der Besitzer hat alles im Griff. Ob Backpacker sich hier gerade ein Auto einrichten, einen Job suchen oder wie wir nur die Stadt erkunden wollen, für alles hat er ein offenes Ohr und hilft so gut es geht. Solange man sich an die Regeln hält, fühlt man sich einfach willkommen und wohl. 

Mit Akaroa Banks Peninsula und dem Tag heute rund um die Vorstädte, habe ich meinen Abschied, gefühlt nochmal etwas heraus gezögert. Jetzt bin ich aber wirklich endlich in Christchurch angekommen und ein letztes Mal Neuseeländische Stadtluft genießen ist angesagt, schließlich irgendwann und irgendwo muss jedes Abenteuer mal Enden. Mein ganzer Plan, zudem die Sonne strahlt, ging damit voll auf.