Dunedin

Erster Entdecker von Neuseeland war der Holländische Seefahrer Abel Janszoon Tasman. 127 Jahre sollten vergehen, bis Europäer dem Land dann wirklich Aufmerksamkeit schenkten. Im Mai 1768 segelte der britische Seefahrer James Cook von der Real Society beauftragt, bis zum damaligen Ende der Welt. Die Geschichte Neuseelands ist damit jung, verglichen mit anderen Ländern der Welt. Angeregt durch Cooks postitive Berichte, von der Hoffnung getragen, gute Geschäfte machen zu können, stieg das Interesse und die Besiedlung durch Englische Walfänger. Mit dem ¨Treaty of Witangi¨ begann, die britische Kolonialisierung. Diesen Einfluss hat Neuseeland, trotz seiner mittlerweile erlangten Unabhängigkeit, nie verloren. Kein Wunder also, das die heutigen Bewohner genauso verrückt sind, nach Großbritannien und den umliegenden Inseln, dem Land ihrer Urväter.

Wenn die Neuseeländer an ihre siebtgrößte Stadt denken, fallen ihnen sofort zwei Wörter ein: ¨Schottland¨ und ¨Studenten¨. Das ¨Edinburgh des Südens¨ wird es auch genannt. Der Name Dunedin leitet sich vom schottisch-gälischen Namen Dún Éideann für Edinburgh ab. Also ist es völlig normal das nach dem leckeren ¨Hot-Stone¨ Abendessen, unsere Party vorerst gemütlich, in einem Irischen Pub (The Craic) mit Live Musik beginnt.
 Lange kann man dabei, natürlich nicht die Füße still halten. Wie in England auch, ist in den Pubs Sperrstunde nach 23 Uhr, weswegen wir ins benachbarte ¨Vault 21¨ wechseln. Ein Restaurant das Abends zum Club umfunktioniert wird, wenn erstmal die Tische beiseite geräumt und der DJ gute Musik spielt, wird hier ordentlich abgetanzt. Jetzt nachdem die Reise so langsam zu Ende geht, ist einfach Zeit sich auch mal wieder anderweitig zu bewegen. Freitag Abend ist wie ich ja herausgefunden habe, nicht der typische Ausgehtag, also ist genug Platz auf der Tanzfläche.
Die ¨restliche¨ Nacht verbringen wir dann 20 Minuten außerhalb von Dunedin, auf dem Parkplatz eines Reitstadions.

Daher man bis 10 Uhr wieder ausgecheckt haben muss, bleibt da leider nicht so viel Zeit für Schlaf. Das Frühstück mit Blick auf den Süd Pazifik, vom St. Clair Pier aus, macht jedoch die Müdigkeit ganz schnell wieder wett.

Danach ist Sightseeing angesagt. Angekommen am eindrucksvollen Bahnhof aus Bashalt (erb. 1903-1906) mit seinen Mosaikbögen und den prächtigen Buntglasfenstern, entdecken wir den Farmers Market - Ein Mix aus Floh- und Streetfood Markt. Trotz Frühstück hält es uns natürlich nicht davon ab einige Produkte zu probieren, dabei über den Markt zu schlendern und abschließend mit Cappuccino sowie Crepé, noch einer Straßenkünstlerin zu lauschen. Ein Besuch des Bahnhof mit seiner Sports Hall of Fame und Kunstgalerie, ist danach Pflicht.

Die Innenstadt Rund um das Octagon, mit seiner First Church of Otago, ist schnell erkundet. Für Nachmittags buchen wir uns eine Tour in der Cadbury Schokoladen Fabrik, als Fan und Liebhaber von Schokolade natürlich auch ein ¨Must-Do¨-Punkt in Neuseeland. Gut das Alina die gleichen Interessen teilt. Um das schottische Gefühl etwas zu verinnerlichen, hat es gleich in der Nähe des I-SITE einen Schottenshop, mit Kilt, Mützen, Souvenieren und Süßigkeiten.
Glaube schon jetzt beim Blog schreiben bzw. lesen, sticht heraus das wir die letzten Wochen ganz schön schlemmen werden.

Die Cadbury Tour beginnt mit dem Besuch eines Museums im Eingangsbereich. In dem die Geschichte der Kakaobohne und Ankunft in Neuseeland, sowie die Firmen Entstehung erläutert wird. Danach empfängt uns eine gut gelaunte Mitarbeitern und lässt uns etwas hinter die Kulissen blicken. Eines ist ganz wichtig, wir bekommen schon zum Start eine Tüte unterschiedlicher Schokoladen Riegel, mehr darf sonst nicht mitgeführt werden. Leider also auch keine Fotos, was schon fast klar war. Tief in die Produktion lässt Cadbury sowieso nicht blicken. Vom Transport der fertigen Schokolade und der Milch, bis zur Verarbeitung in der Fabrik wird einem aber alles erläutert. Die Unterschiedliche Herstellung der Artenvielfalt gezeigt, bis man in einem Raum dann seine eigene Schokolade herstellen darf. Aus Alpenmilch, dunkler, weißer Schokolade und verschiedenen Zutaten wie Oreo, Flakes, Kokos sowie Bananenchips darf frei kreiert werden. Dazu kann man über Rohre unterschiedliche Gerüche der fertigen Produkte erriechen. Was für ein schöner Ort :-) Immer weiter füllt sich dazu auf dem Weg unsere Tüte. Der Abschluss bildet dann die Besteigung eines Silo-Turmes. Von dem natürlich zuerst ein schöner Blick über Dunedin erfolgt und sämtliche Sehenswürdigkeiten empfohlen werden. Im Inneren gibt es eine Art Trichter System in dem die Schokolade nach oben gepumpt und über 3 Stockwerke wieder nach unten schießt. Die Frage: ¨Für was das gut ist?¨, wird mit: ¨Weil wir es können¨, beantwortet. Also eines haben Sie bei Cadbury ganz bestimmt, gute Laune und Humor. Schokolade macht schließlich glücklich. Trotzdem müssen wir zugeben, als wir dann am Ende im Shop und Café ankommen, jetzt reicht es aber auch erstmal bevor uns schlecht wird.

Mit einem kurzen unvorhergesehenen Hagelschauer retten wir uns ins Toitu Otago Settlers Museum, die Dampflok bestaunen und dort freies WLAN zu schnorren, um die weitere Zeit zu planen.
Für Abends suchen wir uns heute ein Hostel, das Manor House Backpackers, direkt in der Stadt. Nachdem sich etwas das Chaos ums Abendessen bzw. in der Küche gelegt hat, setzt sich der Abend in einer netten Trinkspiel-Runde mit deutschen jungen Work&Travellern fort. Mit der schönen Erinnerung von gestern und auf unserer Empfehlung hin, steuern wir das Vault 21 an. Heute ist jedoch mehr Los, Schlange stehen und Eintritt bezahlen ist angesagt. Nachdem alles als Gruppen Ausflug begann, enden wir dann doch schnell wieder nur unter uns. So ist es aber auch leichter sich auf der Tanzfläche zu bewegen und damit weniger stressig.

Am nächsten Morgen können wir uns etwas länger Zeit lassen. Schließlich ist Sonntag, Schluss mit Stadtleben und wieder zurück auf die Straße. Fühlt sich aber auch irgendwie, zuerst wie ein normaler Ausflug an.
Bevor wir Dunedin verlassen, müssen wir noch den Touristen Hotspot, die berühmteste Straße von Neuseeland besichtigen. Die Baldwin Street, steilste bewohnte Straße der Welt.
Auszug dazu aus Wikipedia: Die Baldwin Street ist laut Guinness-Buch der Rekorde die steilste Straße der Welt. Sie befindet sich im North East Valley - 3,5 km nördlich von Dunedin, Neuseeland. Die maximale Steigung der knapp 350 Meter langen Straße beträgt 1:2,86 (19,3° oder ca. 35 %).

Eines der berühmten Fotos muss ich dort natürlich auch schießen und die Straße erklimmen. 
Dunedin allgemein hat mehrerer solcher Straßen was gar nicht so gut für Rocky ist. Gut das man hier auch gleich am Fuße der Straße parken kann, denn die hätte er sicher nicht geschafft.

Eigentlich reist man nach Neuseeland um Landschaftliche Höhepunkte zu sehen, das war für Zwischendrin doch eine Gute Abwechslung. Es ist noch lange nicht Schluss, Otago bietet so viel mehr.