Akaroa Banks Peninsula

Am Abend vor dem Kochen und Schlafen gehen, waren wir nochmal groß einkaufen bei Pak´n Save. Schließlich beendet Alina ihre Reise nicht in Christchurch, sondert fährt mit Rocky wieder zurück nach Auckland, meinem Start- und Ausgangspunkt, um ihn dort dann auch wieder an Sidines zu übergeben. Vielleicht hätten wir damit aber auch noch warten sollen, denn viele beenden ihre Reise hier. So muss man sich einfach nur im Küchenbereich aufhalten und sämtlich übrig gebliebene Lebensmittel und Getränke werden einem überlassen. Also hiermit auch ein kleiner Tipp, wie man schon am Anfang seiner Reise, sollte man von Christchurch aus starten, erst mal Geld spart oder sollte einem am Ende das Geld ausgehen, verhungern wird man hier sicher nicht.

Fast klar ist, das ich von Christchurch erst mal noch gar nichts wissen will. Nein, noch lange ist meine Reise, nicht zu Ende. Deswegen machen wir uns auf zur prächtigen Banks Peninsula. Eine Halbinsel die durch zwei gewaltige Vulkanausbrüche vor rund 8 Mio. Jahren entstand. Um das Zentrum der Insel gruppieren sich Häfen und Buchten, durch die sie eine ungewöhnliche Zahnradform erhalten hat. Die historische Ortschaft Akaroa, 80 km von Christchurch entfernt, ist ein Highlight - genau wie die Fahrt auf der Summit Rd dort hin, um den Rand eines der uralten Krater. Akaroa (¨Langer Hafen¨ auf Maori) war die Stätte der ersten französischen Ansiedlung auf Neuseeland und die Nachkommen der Siedler leben noch heute hier.
Das charmante Dorf versucht, bis hin zu den Namen der Straßen und Häuser, die Atmosphäre auch zu erhalten. Zum Glück geschah dies alles erst nach 1840, nachdem die Briten dort schon ihre Flagge hissten und unter Berufung auf den Vertrag von Waitangi Anspruch auf das restliche Gebiet erhoben. Wären die Siedler zwei Jahre früher angekommen, hätte die gesamte Südinsel zu einer französischen Kolonie werden und die Geschichte Neuseelands einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Damit will ich nichts schlechtes gegen Franzosen sagen, aber rückblickend auf meine Reise und die Menschen die ich unterwegs kennengelernt habe, waren gerade diese immer nur sich selbst überlassen sowie blieben unter sich. Nicht gerade förderlich für so ein offenes Reiseland.
Wir starten, mit Ausblick von der Main Wharf auf Akaroa Harbour, den Tag zu Beginn ruhig. Bei schönem Wetter lädt auch der French Bay Beach zum Baden ein. Nur Alina traut sich aber ganz ins Wasser und schnorchelt eine Runde.

Ich dagegen bin ganz auf Wandern eingestellt. Denn schließlich ist es wirklich ein letztes Mal und der Ausblick vom Summit soll mir nochmal die volle Pracht Neuseelands zeigen. Wir starten vom Heritage Park, um den ersten 20 Minütigen Walk zum Startpunkt zu umgehen. Bisschen verrückt führt der Weg, erst durch hohes Gras in einen märchenhaften Wald, der in einem steilen Aufstieg, sich zum Browntop Saddle auf 692 m fortsetzt.
Schon unterwegs bieten sich so viele Panorama Aussichtspunkte, dass der Blick vom eigentlichen Summit, auch auf die andere Seite, schon fast nichts besonderes mehr ist. 

Ich muss aber auch zugeben, dass der Weg hier hoch nicht ohne war. Bisschen verwirrend ist dann die Beschilderung dort für den Rückweg. Wir folgen dem ¨Round the Mountain via Curry Track¨ Skyline Circuit und über den Purple Peak Saddle auf 590 m, beginnt der Abstieg. Ich finde das ist eher das schlimmere ¨übel¨ bei so einer Wanderung, denn dass geht richtig in die Knie. Noch müssen wir dazu zu Rocky zurück und einmal quer über den Woodills Hill Walk, wieder zum Heritage Park hoch. Als wenn wir nicht schon genug Höhenmeter heute zurückgelegt hätten. Vielleicht wäre Rückblickend eine Bootsfahrt und Naturbeobachtung mit Hector Dolphins, doch eine entspannendere Art gewesen Tschüss zu sagen.

Zurück in Akaroa treffen wir Alinas alte Reisepartnerin wieder, wie klein ist doch Neuseeland. Schon seit heute morgen freuen wir uns aber auf eines besonderes, hier in Akaroa frische Fish & Chips zu Essen. Man holt sich eine Portion zum Mitnehmen, setzt sich ans Meer oder schnappt sich einen Tisch um sich dort mit Blue Cod (eine Sandbarschart) und dem Fisch des Tages zu verwöhnen. Die Auswahl an unterschiedlichen Chips und Dips, macht das Ganze perfekt und schmeckt so gut.

Noch müssen wir aber zurück nach Christchurch, schließlich ist Samstag Abend und es ist die voraussichtlich letzte Möglichkeit, nochmals das Tanzbein zu schwingen. Irgendwann muss ich mich auch damit befassen und mir klar werden, dass in der Stadt alles Enden wird. Die beste Art ist damit doch, das ganze zu Feiern. 

Alina ist an meiner Seite, die letzten 3 Wochen waren einfach nochmal unglaublich und gingen gefühlt so schnell vorbei. Doch mit niemand lieberem, als ihr in meinen Armen und dem Blick in ihre strahlenden Augen, beende ich die Nacht.