Arthurs Pass

Als wir am nächsten Morgen die Brücke über den Waimakariri River überqueren und damit den Arthur´s Pass National Park ¨betreten ¨ bietet sich uns ein herrlicher Blick über das ganze Tal auf den Mt. Murchison und Mt. Avalanche. So startet man doch gerne in den Tag und ist voll motiviert zu wandern, klettern oder einfach ein Abenteuer zu erleben.

Der Reiseführer hat auch mal wieder nicht übertrieben, die Fahrt entlang des Great Alpine Highway ist wirklich spektakulär und man hat einen ständigen Blick auf schneebedeckte Gipfel, vorbei an zerklüfteten Kalksteinfelsen und grünen Wiesen. Das 1143 km² große alpine Wildnisgebiet wurde 1923 zum ersten National Park der Südinsel erklärt.

Das Dörfchen Arthur´s Pass liegt 4 km von dem gleichnamigen Pass entfernt. Auf einer Höhe von 900 m ist es die nächstgelegenste Siedlung Neuseelands und ein praktischer Ausgangspunkt für jegliche Aktivitäten. Die Behauptung das hier viel Regne ist noch eine Untertreibung, schließlich liegt auf der anderen Seite wieder die West Coast. Die Maori nutzten den Pass, um die Southern Alps zu durchqueren, lange vor seiner ¨Entdeckung¨ durch Arthur Dobson (1864). Infolge des Goldrauschs in Westland suchte man nach einem von Christchurch aus nutzbaren verlässlichen Übergang und so wurde damals die erste Kutschen Straße innerhalb eines Jahres fertiggestellt. Das Dörfchen hat alles zu bieten was man braucht und mit seinen schönen alten Holzhütten, fühlt man sich hier einfach wohl. Wenn man nach der Wanderung im Arhurs Pass Store & Café sitzt, scheint die Zeit still zu stehen.

Der neueste Wanderweg ist der Arthur´s Pass Walkway, eine sichere vergleichsweise leichte Route, die vom Dorf zum Dobson Memorial auf dem Scheitel des Passes führt und den gleichen Weg wieder zurück. Schon mal vorneweg genommen, als wir am Ende und dem Ausblick aufs Tal stehen, neben uns das Memorial, war das ziemlich enttäuschend und nicht wirklich was besonderes. Vielleicht haben wir in den letzten Wochen zu viel schöne Landschaft  gesehen und bei dem Startpunkt heute morgen auch was anderes erwartet, aber die Gegend ist ziemlich trostlos. Es regnet, ist nebelig und noch viel schlimmer, ich frage mich ob es nicht besser gewesen wäre, einfach nur mit dem Auto hier her zu fahren.
Gut das wir vom Parkplatz aus, zuerst noch Devils Punchbowl, einen 131 m hohen Wasserfall und unterwegs die Brideil Veil Falls besichtigt haben, sonst wäre es ein unbefriedigender Ausflug gewesen.
Veranschlagt mit bis zu 2 Stunden, haben wir den ganzen Weg, auch wieder nur in der Hälfte der Zeit zurückgelegt. Deswegen im Cafè dann gut mit Haupt- und Nachspeise auch gevespert. War es die gute Höhenluft oder schon ein bisschen Frust? Das kann ich nicht mehr so genau sagen. Aber der National Park ist ja auch groß. Unterwegs sind wir doch an Kalksteinfelsen vorbeigefahren, die werden wir uns mal noch etwas genauer anschauen.

Die Gegend rund um Castle Hill und nahe der Broken River Bridge lohnt sich auf jedenfall für ein Stopp. Das ¨Cave Stream Scenic Reserve¨ beginnt an einem Parkplatz genau auf dem höchsten Punkt, von dem man in ein Tal ¨runter klettern¨ kann, um einen Blick auf die kreisrunde Öffnung einer 594 m langen Höhle zu werfen. Theoretisch kann man diese auch, mit Kopflampe, Helm und Schwimmsachen besichtigen. Doch schon auf dem Weg kommen uns andere Reisende entgegen, die uns mitteilen das leider der Wasserstand über Brusthöhe und es damit zu gefährlich, für eine Erforschung ist. Bei dem schönen Wetter lassen wir es uns aber nicht nehmen, den Rundweg zu laufen und wenigstens das Tal, sowie beide Enden des Tunnels anzuschauen.


Die Castle Hills einen Stück weiter, die einer alten Burgruine überraschend ähnlich sehen, erinnern dann eher an die Elephant Rocks. Kein Wunder ist das auch hier Szenen aus die Chroniken von Narnia gedreht wurden. Das Gebiet ist bei Kletterern und Boulderer beliebt, die wir auch bald erblicken. Selbst ohne Ausrüstung lassen sich die Felsen leicht erklimmen und ein Sonnenbad nehmen.

So ist der Abschluss des letzten Inland Abenteuers ein voller Erfolg. Die SH73 und damit der Great Alpine Highway endet in Christchurch. Das Erste was ich dort erblicke ist der Flughafen, den wir einmal umrunden um unseren heutigen Campingplatz den Top10 Holiday Park anzusteuern. Selbst Alina merkt wie merkwürdig gleich die Stimmung wird. Keine Ahnung was ich gerade fühlen soll, glücklich denn ich bin am Endziel angekommen oder traurig, meine Zeit neigt sich dem Ende entgegen. Kann ich das wirklich realisieren? Noch ist doch alles wie immer.