Auf ein Wiedersehen Neuseeland

Es ist tatsächlich soweit. Ich stehe am Flughafen, kurz vor der Sicherheitskontrolle, halte Alina fest in meinen Armen und kämpfe mit den Tränen.
Vom ersten Tag als wir uns trafen, war es so, als würden wir uns schon eine Weile kennen. Sie war nie, nur einfach meine Reisepartnerin - sondern genauso Flashpackerin, Abenteurerin, Navigatorin, Mechanikerin, Zuhörerin, Musik- und Street Food Liebhaberin sowie perfekte Beifahrerin. Auch wenn wir etwas gebraucht haben, um uns das klar zu werden - Wir bleiben wir, egal wo wir sind. Auch in Deutschland. Ich will nicht das sie nur Teil meiner Blogs, meiner Geschichten ist, sondern das sie meine Alina ist. Die Reiselust bleibt und unsere Abenteuer sind ganz bestimmt, noch nicht zu Ende.

Ich werde es aber erstmal so vermissen. Das Reisen und Campen, Neuseeland, Rocky sowie natürlich Alina.

Eine lange und letzte Umarmung noch, dann schreite ich in Richtung Sicherheitszone und zum Gate.
Die Rückreise beginnt. Was war das für ein emotionaler letzter Tag gewesen.

Wir haben den Check Out bis zum absoluten Maximum, um 11 Uhr hinausgezögert. Nochmal Neuseeländisches Frühstück mit Früchte Müsli, Kaffee und Toast genossen.
Als wir uns aufmachen lassen wir die Kühltasche erstmal zurück, denn heute werden bis zu 25 Grad. Alina plant danach in der Bibliothek ihre weitere Reise Route.
Am angrenzenden Barrington Park, ist für mich endgültig Zeit mein ganzes Zeug wieder in den Rucksack zu packen. Genauso muss der Tages Rucksack vorbereitet werden, ich habe ja auf dem Rückweg noch 8 Stunden Aufenthalt in Sydney. Gar nicht so einfach, schon als ich vor 4 Monaten losgezogen bin, war da nicht so viel Platz. Jetzt kommen die ganzen Erinnerungsstücke, Mitbringsel dazu und daher in Deutschland Winter ist, sollten die wenigen dicken Klamotten nach oben. Mein Leben aus den letzten 4 Monaten ist irgendwann verpackt, komisch anfühlen tut es sich schon.

Alina macht mir die Abreise so einfach wie nur möglich. Sie bringt mich zum Flughafen und fährt dann mit Rocky wieder zurück nach Auckland, wo ihn Sidines für mich wieder verkaufen wird. Deshalb bringen wir ihn komplett auf Vordermann. In einer SB-Fahrzeugwaschanlage wird er rausgesaugt, geputzt und anschließend auch von außen geschrubbt sowie abgespritzt. Also von mir aus, könnte die Reise mit ihm, danach ruhig noch weitergehen. Es gibt mir ein gutes Gefühl, das er so bei Alina gut aufgehoben ist.

Nach der Arbeit, kommt bekanntlich die Belohnung und das Vergnügen. Neuseelands Kaffeekultur wird auch in Christchurch groß geschrieben. Wir besuchen die Addington Coffee Company, eines der größten, beliebtesten und besten Cafés hier. Ein kleiner Stand mit T-Shirts aus Bio-Baumwolle, kämpft um Aufmerksamkeit, gegenüber den köstlichen Kuchen, Gourmet-Pies und dem legendären Frühstück. Für geschäftige Traveller, ist der Waschsalon vor Ort, eine willkommene Ergänzung. Den Charme macht aber der Shop-Verkäufer aus, den man am liebsten sofort als seinen Opa adoptieren möchte. Für ein kleines Gespräch und ein offenes, sowie interessiertes Ohr, ist er total begeistert von jedem Besucher, der außerhalb Neuseelands, zu ihm kommt. 

Nachdem wir dann aus dem Hostel die Kühltasche geholt haben, muss ich ein letztes mal noch, bei Pak'N Save und Warehouse vorbei. Natürlich um mich mit Neuseeländischem Süßkram einzudecken.

Wir werden heute etwas die Nacht zum Tag machen, ich sollte um 5 Uhr morgens am Flughafen sein, da lohnt es sich nicht, irgendwo zum schlafen einzuchecken. Zurück in Christchurchs Zentrum, gibt es quasi das letzte Abendmahl aus Rocky. Leckere Wraps gefüllt mit Salat und Hähnchen Teriyaki.
Wir befinden uns fast an gleicher Stelle als an unserem ersten Abend. Nur das wir uns dieses mal, nicht Richtung Innenstadt, sondern zur Victoria Street orientieren. Hier gib es ein Casino und mehrere Restaurants.
Wir entscheiden uns aber für "The Bog", einen Irischen Pub. Dort findet heute Abend bei Live Musik, eine Weihnachtsfeier statt.
Gleich mit Blick auf die Band, ergattern wir sogar einen Platz. Nachdem irgendwann der ganze Pub mitsingt und klatscht, man sowieso kaum still sitzen konnte, drängeln auch wir uns auf die Tanzfläche.
Schade das es die Sperrzeit gibt und der schöne Abend irgendwann Enden muss. Was war das aber für ein perfekter Abschluss und Übergang zur Weihnachtsstimmung in Deutschland.

Unterwegs zum Flughafen, gönnen wir uns, zum letzten mal in Rocky, 2-3 Stunden Schlaf.

Als ich dann endgültig im Flieger sitze und dieser abhebt, brechen bei mir dann doch alle Dämme. Ich hatte die Zeit meines Lebens in Australien und Neuseeland. Ich sage nicht Lebewohl sondern Auf Wiedersehen.