Neuseeland - Reise auf die andere Seite der Welt



Heute möchte ich endlich meine Reise über die Nord- und Südinsel zusammenfassen.

Das ist auch gleichzeitig der Neu-Start und die Fortsetzung meines Blogs. Wenn es auch nicht, zu jedem von mir bereisten Land aufregende Abenteuer täglich zu berichten gibt, möchte ich doch hinbekommen, wenigstens einen schnellen, kleinen Überblick zu verschaffen. Wie es ist, dass jeweilige Land zu bereisen.

Im Internet finden sich dazu ja jede Menge Angebote, da muss man nicht lange danach suchen - Neuseeland ist noch nicht mal richtig eingeben und die Reiseveranstalter mit den unbeschreiblich schönsten Bildern, springen dir nur so ins Auge.

Ich möchte mich wenigstens ein bisschen davon abheben. Bei mir, gibt es weder Reise-/Wanderrouten oder sonstige "Anleitungen", sondern nur alles was in den Blogs über meine 3 Monate in Neuseeland zu kurz kam, quasi als Fazit, von mir " etwas aufgedeckt":
- wie kann ich als EU-Bürger in Neuseeland einreisen,
- wie bewege ich mich in Neuseeland fort,
- wie einfach es ist atemberaubende Fotos zu schießen oder doch auch Glück und ein hartes Stück Arbeit,
- ob in Neuseeland wild campen erlaubt ist,
- wie ihr beim einkaufen und tanken spart, euch keine teuren Reiseführer kaufen müsst oder
- andere Reisende dich eher verärgern, wie du mit Einheimischen umgehst.

Fürs erste war Neuseeland eines der größten Highlights meiner ganzen Reisen bisher. Ich kann die Schönheit dieser Insel(n) bisher kaum in Worte fassen. Eine Reise durch Neuseeland ist ein Erlebnis, das man nie wieder vergessen wird. Diese atemberaubende unberührte Landschaft und die täglichen „AWESOME“-Momente lassen mich nicht mehr los. Auch fast 1 1/2 Jahre später kann ich sagen, es ist ein Reiseziel, dass man nicht vergleichen kann. Nicht vergleichen möchte. Nicht vergleichen darf. Es ist einfach zu schön, um wahr zu sein und so werde ich ganz sicher irgendwann zurückkehren. 

Man bringt viele Erinnerungen, Fotos, Videos mit zurück. Doch wirklich die Schönheit, die Empfindungen - kann keine Kamera der Welt festhalten. Die Freiheit die man dort fühlt, muss man einfach persönlich selbst erlebt haben. Das ist eines der wichtigsten Dinge die ich Euch hier vermitteln möchte, bereist ein Land nicht dafür Euren Instagram/Pinterest Account aufzuwerten, das ihr das Land von Eurer Bucket List bzw. Scratch Map streichen könnt, sondern erlebt und genießt es in vollen Zügen.

Klar schafft man es Neuseeland in 6 Wochen zu bereisen, doch nimmt damit in kauf jeden Tag über 4-5 h im Auto zu sitzen. Ist es das Wert? NEIN, entscheidet Euch nur für eine Insel.

Meine Empfehlung, die ich mit den Kiwis, so werden die Einwohner von Neuseeland genannt, teile, ist die Südinsel oder auch die Hauptinsel von Neuseeland.
Wollt ihr mehr über die Uhreinwohner (Maori) und die Geschichte bis hin zur Entwicklung der Filmhauptstadt Wellington erfahren, dann entscheidet euch für die Nordinsel.
Jede Insel für sich ist, was die Natur und Abenteuer entspricht, jedoch unglaublich vielfältig.

Nicht ohne Grund ist meine Hauptüberschrift: Reise auf die andere Seite der Welt. Denn Neuseeland liegt von uns aus gesehen, auf der gegenüberliegenden Seite der Erdhalbkugel. Für mich hat es 24 Stunden gedauert dort hin zu Reisen und die Zeitverschiebung beträgt 10 Stunden voraus (MESZ). Beachtet das, wenn ihr beim Aufwachen einen Gruß nach Hause schicken wollt, dort ist nämlich zur selben Zeit Abend und während ihr tolle Abenteuer erlebt, schläft momentan alles Zuhause :-)


Um Neuseeland normal zu bereisen braucht ihr als Deutscher-Bürger kein Visum vorher beantragen, nach der Einreise gibt es "Aufenthaltsrecht für 3 Monate". Für Studenten, Working-Holiday und Personen aus anderen Ländern gelten andere Regeln. Hier teile ich Euch nur meine persönlichen Erfahrungen mit, den Rest könnt ihr einfach googeln :-P oder findet sie auf einem anderen Blog.


Solltet ihr Eure Wanderschuhe, nicht genug gereinigt haben oder nicht abgepacktes Obst bzw. sonstiges Organisches nach der langen Zeit mit ins Land nehmen wollen, vergesst es. Neuseeland achtet sehr darauf keine fremden Bakterien/Viren oder ähnliches in ihr Land zu lassen. Während das unwichtige einfach im Müll landet, haltet die Schuhe gleich bereit und die werden dann am Flughafen vom Sicherheitspersonal gereinigt. Völlig unkompliziert und ihr freut Euch noch mehr, damit auf eine Wandertour zu gehen.

Ich habe meinen Reisezeitraum so gewählt das ich im Frühling (Oktober) starte und im Sommer (Dezember) wieder Neuseeland verlassen werde. Es ist noch nicht ganz so viel los, die Natur fängt an gerade aufzublühen und im sowieso max. 25 Grad "heißen" Sommer lassen sich wunderbare Wanderungen und Sternenhimmel auf der Südinsel erleben. 


Deswegen bin ich in Auckland auf der Nordinsel gelandet und habe mir, nachdem klar war, das ich den größten Teil alleine reisen werde, ein Auto gekauft und geplant nach einer perfekten Rundreise, es in Christchurch vorm Abflug wieder zu verkaufen. Das ist für Neuseeland Typisch und ganz normal. Um dort ein Auto, Camper usw. zu fahren braucht ihr den International Führerschein, kostet aktuell 16 € und lässt sich bei jeder Führerscheinstelle in Eurer Stadt ausstellen. In Deutschland nicht viel Wert, in Australien und Neuseeland aber wie Euer zweiter Ausweis.

Mich hat "Rocky" so habe ich mein Subaru Impreza während meiner Reise getauft, 2800 NZD gekostet. Er hatte unter 200.000 km auf dem Tacho, was für ein Auto dort wenig (jung) ist. Um Euch jetzt meine Erfahrungen mitzuteilen, muss ich leider wie vorher schon angekündigt, etwas über die anderen Reisende "ab lästern". Wenn ihr in Neuseeland auf einen der "angepriesenen" Backpacker Car Märkte geht, versucht dort jeder, natürlich das/den Auto/Camper, nach der Reise für den selben Preis oder sogar Gewinn bringend, also teurer, wieder zu verkaufen. Nicht gerade das was ich mir so vorgestellt habe, wenn du gehofft hast, dich wenigstens auf Reisende wie du auch einer bist, zu verlassen. Dann entscheide dich lieber für einen Neuseeländer, denn glaub mir in Neuseeland gibt es mindestens doppelt soviel Autos wie Einwohner (aktuell 4,7 Millionen), also findest du da sicher den Richtigen. 
Solltest du dich dann irgendwann doch in ein Gefährt deiner Wahl verliebt haben, musst du ganz nach dem Deutschen TÜV ein WOF (Test) durchführen lassen und dein Auto "REGO" auf der NZ Post registrieren. Gib dort einfach die Adresse eines Hotel/Hostels an, bei dem du die ersten Tage unterkommst, bevor du in dein Camper "umziehst". Wenn du dein Auto ganz normal wie in Deutschland pflegst: Öl, Flüssigkeiten nachfüllen, defekte Glühbirnen oder auch mal eine Sicherung austauschst, sind sonst nur die Tank kosten die auf dich zukommen. Nachdem ich über 11.000 km gefahren bin, mussten Dank der Schotterpisten, die Vorder-Reifen bei Wiederverkauf erneuert werden und habe ich mit gutem Gewissen mein Rocky wieder für 2400 NZD verkauft. Wenn ich mal so im durchschnitt die Mietpreise vergleiche die bei 1000 NZD Dollar im Monat liegen, kann damit ja wohl jeder Glücklich sein. 
Ich muss noch hinzufügen, klar ist wenn du dein Auto teils selbst eingerichtet, umgebaut hast, dann ist ein gleicher/höherer Preis vielleicht gerechtfertigt. Material, Arbeitszeit und die Liebe wird sich aber trotzdem nie ganz bezahlen lassen können. 

Apropos NZD Dollar, das ist die Währung mit der ihr Euch dort vertraut machen müsst. Umrechnungskurs entsprach zu meiner Zeit 1 NZD = 0,58 EUR, bisschen mehr als die Hälfte also. 

Auch wenn sich das jetzt eigentlich gut anhört, ein günstiges Reiseland, was Verpflegung angeht ist Neuseeland bei weitem nicht.

Deswegen jetzt einige Tipps wie ihr in Neuseeland etwas sparen könnt!

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Zu Beginn beim wichtigstem, dem Tanken
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- Mit der Smart Fuel Card von AA
Diese ähnelt der in Deutschland erhältlichen Payback Karte und man bekommt beim Tanken entweder sofort 6 Cent Rabatt pro getanktem Liter oder man sammelt und spart die Punkte bis man eine komplette Tankfüllung erhält.

- Besondere Aktionen der großen Supermarktketten wie Pak’nSaveCountdown oder NewWorld. Beim einkaufen bekommt man fast immer, ab einem Einkaufswert von 40 NZD einen Rabattgutschein über z.B. 4 Cent pro getanktem Liter. Kauft man für 100 NZD ein können es auch mal 10 Cent Rabatt pro Liter sein. Aktuell (2018) hat Pak´n Save pro 1 NZD Einkauf sogar 6 Cent per Liter im Angebot.

- Als ich auf der Nordinsel Neuseelands unterwegs war, gibt es unterwegs immer wieder (nicht sehr viele) Tankstellen, die sich der Unterstützung des Staates etwas entziehen (irgendwas mit ...-Oil) und ihren Sprit zwischen 10-15 Cent weniger als an vorherigen Tankstellen anbieten. Glaubt mir, egal wie voll Euer Tank ist, tankt dort.
- Zusammenfassend zum Einkaufen kann ich Euch Pak´n Save nur wärmstens Empfehlen. Kauft Artikel die ihr in den 3 Monaten wie ich, sowieso in großen Mengen braucht, dort. Vergleichbar in Deutschland mit Metro, dort bekommt ihr alles in "Großpackungen" günstiger - wie Nudeln, Reis, Müsli/Cornflakes, Milch-/Saftkanister. Seht Wurst und Joghurt-Produkte eher als "Luxus"-Artikel an, die je nachdem was ihr für Kühlung im Auto besitzt auch sowieso nicht lange halten. Kauft regionales Obst, Fleisch oder Fisch ein.
Alles weitere was ihr benötigt, selbst wenn ihr nur mit Eurer Kleidung am Leib in Neuseeland eingereist seit, bekommt ihr im TheWarehouse. Zubehör für euren Camper, Gaskocher, LED-Lichterkette, Batterien, Vorhänge, Matratze oder doch ein Zelt. Flipflops für die nächste Strand Wanderung oder sogar ein einigermaßen hübsches Abend Outfit inkl. Accessoires - falls ihr es in einer der wenigen Städte in einen "Club" schaffen wollt.
Das Besondere in Neuseeland ist noch, das die Läden 7 Tage die Woche aufhaben und glaubt mir, wenn ihr zurück in Deutschland seit, werdet ihr besonders das vermissen. Ich zumindest habe diese "Läden" geliebt.

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Weiter geht es mit den Aktionen oder Aktivitäten
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- Eine Tour, ein Museums-/ Maoridorf Besuch oder eine Bootsfahrt um Delfine und Wale zu sehen. Egal welche Attraktion ihr besuchen wollt schaut doch mal auf Bookme NewZealand vorbei. Dem Backpacker Paradies (beim sparen) schlechthin.

- Falls ihr "Einigermaßen Planlos" durch die Gegend fahrt und Euch das Geld für teure Reiseführer sparen wollt, empfehle ich die kostenlosen gelben Zeitschriften von AA Traveller, die ihr in jedem größeren Ort im i-Site (Touristeninfo-Center) finden werdet. Dort sind die 10 Top Attraktionen des Ortes und die 101-Must Do´s der Region, gewählt von den Lesern, darin abgebildet. Zusätzlich findet ihr jede Menge Broschüren und Flyer zu Ausflügen oder Sehenswertem.


War Perfekt um meine Reiserouten inkl. Optionen zu planen.

- Plant für Fahrten mehr Zeit ein. Nicht weil in Neuseeland die Straßen so schlecht sind, sondern wegen der "außerplanmäßigen" Stopps. Sicher habt ihr Euch ein Ziel festgelegt, doch vergesst nicht die wunderschönen Seen, Aussichtspunkte, Küsten, Waldspaziergänge, National Parks oder Kaffeestopps die sich überall bieten können. Vielleicht seit ihr nur einmal in Eurem Leben in der Gegend, wollt ihr da wirklich was verpassen oder Euch entgehen lassen, nur weil ihr „Kopflos“ los gefahren seit?

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Zu Guter letzt, dem Übernachten, Campen und 
den Grundlegenden Dingen des Lebens
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- Besorgt Euch für Euer Handy - eine Neuseeländische SIM-Karte beim Start in Auckland, Christchurch oder Wellington. Ich empfehle Euch Spark!!! Daher, egal wo ihr Euch auf der Insel befindet, in jedem noch so kleinen Dörfchen, eine "heiß" geliebte Telefonzelle rumsteht, die mit WIFI-Router (nur für Spark) Kunden ausgestattet ist. Natürlich ist der Handy Empfang richtig toll, doch ihr müsst ja nicht unbedingt immer auf Mobile Daten zugreifen. Einfach mal etwas Freizeit genießen.

- Habt ihr dann Euer Handy eingerichtet, darf dort ein Offline-fähiger Routen Planer und die Apps: Camper Mate sowie Wiki Camps nicht fehlen. Hier wird von jedem Reisenden, sämtliche Camplingplätze von kostenlos, günstig bis exklusiv eingetragen. Zusätzlich immer wieder Tipps zu Sehenswerten Stopps (Herr der Ringe Drehorte zbsp.) und auch mal irgendwelche Kombi Angebote bzw. Vergünstigungen bei Übernachtungen. Grundsätzlich ist "Wildcampen" in Neuseeland verboten, Aufgrund dessen, das die Kiwis sehr auf den Erhalt ihrer Natur bedacht sind. Auf der Südinsel, dort ist jede Menge Natur, findet ihr bestimmt auch mal ein Plätzchen, indem ihr den Sternen Himmel fotografieren könnt und nicht noch Kilometer weit irgendwo ein Campingplatz ansteuern müsst. Verhaltet Euch einfach mit Respekt den Maori, Kiwis und der Natur gegenüber. Müll muss immer mitgenommen werden. Einfach immer auf die Schilder "No Overnight Camping" achten. Auf Ausgewiesenen DOC-Campingplätzen zahlt ihr was es Euch Wert ist bzw. max 6 NZD pro Nacht.

- Neuseeland ist eines der besten Reiseländer die ich je Besucht habe. Deswegen war mein allererstes Utensil das ich in mein Auto geladen hatte, ein Wasserkanister. Ihr könnt das Wasser, egal wo ihr es zapft, Problemlos trinken. Ja, manchmal ist es etwas stärker "gechlort", aber hey es ist umsonst also jammert nicht. In jeder Stadt, an jeder Dumping Station, Camping Platz oder auch Parkplätzen bei Sehenswürdigkeiten findet ihr Wasserhähne. Dazu sind in Neuseeland alle öffentlichen Toiletten umsonst, ich empfehle die "Hundertwasser"-Toiletten, die sind sogar hübsch anzusehen. Lasst Euch in Picton genauso von sprechenden Toiletten Überraschen :-D wie ich.

- Abschließend habe ich den Tipp für Euch, wenn ihr auch mal mehrere "Wild"-Camping Nächte hinter Euch habt und es Euch wieder nach einer heißen Dusche ist. Ihr könnt für 1-3 NZD, auf einem Camping-Platz, in einem Schwimmbad oder ähnlichem richtig günstig lange duschen. Einfach freundlich fragen und das ist sogar kostenlos.

Gebt den Neuseeländern und ihren Ureinwohnern den Maoris, den Respekt den Sie verdienen, denn dann sind sie eines der hilfreichsten und freundlichsten Völkchen auf dieser Erde.

Neuseeland gehört zum Britischen Commonwealth. Deswegen wundert Euch nicht, wenn selbst, beim Einkaufen ihr gefragt werdet: "How´s going"? Das ist einfach nur eine gut erzogene Britische Höflichkeitsfloskel.

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Wichtigste Begriffe und Wörter in Neuseeland

Kia Ora - Hallo, Guten Tag (Allgemeine Begrüßung)
Haere mai - Willkommen
Ka Pa - Danke
Ka Kite Ano - Auf Wiedersehen / Bis Bald
Haka - Kriegstanz
Poi - Tanz und Gesang
Hongi - Begrüßung mit Nasendrücken
Marae - Heiliger Boden / Ort / Versammlungshaus
Mauri - Leben
Moana - Meer
Roto - See
Haere - Reise
Mutu - Ende
Papa - Erde
Motu - Insel
Puke - Berg
Hangi - Traditionelle Zubereitung der Speisen in Erdöfen
Kiwi - Nationaltier Neuseelands / Frucht
Weka - Flugunfähiger nerviger Vogel

und keiner der je in Neuseeland war, vergißt je die "Sandflies" (Namu), denn er hasst Sie - für immer.

Haerenga Pai - Travel Safe